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20. Vienna Chess Open: GM Markus Ragger kam, sah und siegte!
24.08.2016

International

20. Vienna Chess Open: GM Markus Ragger kam, sah und siegte!


Die Augen der Schachwelt waren im August dieses Jahres wieder auf Wien gerichtet: Das 20. Vienna Chess Open wurde vom 16.-23. August 2016 zum neunten Mal im Großen Festsaal des Wiener Rathauses durchgeführt. Bei dem diesjährigen Turnier, das nunmehr bereits zum fünften Mal  unter der bewährten Leitung von Turnierdirektor Johann Pöcksteiner stand, waren „im schönsten Turniersaal der Welt“  insgesamt 616 Teilnehmer(innen) am Start, die in einer der drei Kategorien (A-Turnier, offen; B-Turnier, ≤ 1999 Elo und C-Turnier, ≤ 1599 Elo) über jeweils neun Runden zum Wettkampf antraten. Auf das bei den letzten drei Vienna Opens ebenfalls veranstaltete D-Turnier (≤ 1500 Elo) wurde in diesem Jahr verzichtet.

Im A-Turnier, an dem sich 310 Personen aus 41 Nationen (darunter 94 Titelträger von 12 GM, 2 WGM, 23 IM und 4 WIM abwärts) beteiligten, siegte nach einem souveränen Spiel der Frontman des österreichischen Schachsports, GM Markus Ragger, mit 8,0 Punkten (7+2=0–), was einer Erfolgsquote von 88,9 % entspricht. Ragger kam nach der 4. Runde an die Tabellenspitze, übernahm nach der 5. Runde mit einem halben Punkt Vorsprung auf seine Verfolger die alleinige Führung, baute seinen Vorsprung in der 8. Runde auf einen ganzen Punkt aus und ging damit beruhigt in die Schlußrunde. Das Remis in der letzten Runde gegen den russischen GM Evgeny Vorobiov genügte somit zum Sieg.  Mit seinem Sieg in der letzten Runde über Georg Fröwis errang der ukrainische IM Volodymyr Vetoshko einen Score von 7,5 Punkten (7+1=1–) und eroberte damit den 2. Rang. Für Überraschung sorgte der 12-jährige Deutsche Vincent Keymer, der mit Startrang 38 mit 7,5 Punkten (6+3=0–) den Sprung auf den 3. Platz schaffte. Mit jeweils 7,0 Punkten sorgten die österreichischen Spieler GM David Shengelia (5. Platz) und IM Peter Schreiner (6.), mit 6,5 Punkten FM Peter Sadilek (21. Platz; Startrang 84) und FM Jakob Gstach (23. Platz; Startrang 65) für ausgezeichnete Platzierungen. Unter ihren Werten mussten sich diesmal IM Georg Fröwis (25.) und GM Nikolaus Stanec (32. Platz) geschlagen geben.

Das B-Turnier – mit 190 Spieler(inne)n aus 27 Nationen – gewann der 17-jährige Kärntner Nils Arztmann, wie sein Landsmann Markus Ragger, ebenfalls mit 8,0 Punkten (7+2=0–). Er hat auch diese Rolle gut gespielt! Mit der unerwartet guten Leistung von Rhys Bennett aus Wales, der mit Startrang 111 unglaubliche 7,5 Punkte (6+3=0–) und damit den 2. Rang erkämpfte, hatte wohl kaum jemand gerechnet. Punktegleich mit dem Waliser, jedoch mit sieben Siegen, einem Remis und einer Niederlage, kam der Italiener Alessandro Villa auf den 3. Platz. Auch hier gab es beachtliche Leistungen von österreichischen Spielern.  Mit jeweils 7,0 Punkten kam Stefan Pribitzer auf den 4., Fabian Hechl auf den 5. und Leo Kretschmer auf den 9. Platz.

Beim C-Turnier, an dem 116 Teilnehmer(innen) aus 17 Nationen am Start waren, holte sich der 26-jährige bei tschaturanga spielende Deutsche Robert Biermann, wiederum mit 8,0 Punkten (7+2=0–) den Sieg. Platz 2 nahm der 61-jährige Chilene Daniel Yarur mit 7,5 Punkten (7+1=1–) ein, während der 15-jährige beim SK Hietzing spielende Österreicher Jakov Djeno mit 7,0 Punkten (6+2=1–) den 3. Rang besetzte. Von den weiteren Österreichern waren Dr. Alfred Müller (4.) und Valentin Jauker (5.) mit ebenfalls 7,0 Punkten die besten.

Wir gratulieren aufrichtig und zollen großen Respekt allen Spieler(inne)n, die Leistungen am oder über dem Startrang erzielen konnten, ganz besonders aber unseren Siegern GM Markus Ragger und Nils Arztmann! Zusammenfassend kann man sagen, dass es den österreichischen Teilnehmern bei Vienna Chess Open 2016 viel besser erging, als den rot-weiß-roten Sportlern bei den jüngst zu Ende gegangenen Olympischen Sommerspielen in Rio de Janeiro.

Das Vienna Chess Open feierte also in diesem Jahr sein 20. Bestandsjubiläum. Im Jahr 1976 fand die „1. Internationale offene Wiener Schachmeisterschaft“, wie das Vienna Open früher hieß, statt. Es siegte der damals 28-jährige Jugoslawe Radovan Govedarica und am Start waren 110 Teilnehmer. Seither hat sich dieses Turnier, das in unregelmäßigen Abständen abgehalten wird, zu einem Großevent gemausert. Im vergangenen Jahr beteiligten im A-, B-, C- und D-Turnier insgesamt 867 Spieler(innen), davon allein im A-Turnier 465 Personen. Aus spielerischer Sicht gab es Höhen und Tiefen: So schaffte beispielsweise im Jahr 2003 der jüngst verstorbene Viktor Kortschnoi, der niemandem mehr etwas beweisen musste, nach zwei Niederlagen und zwei Remisen – hinter den Österreichern Stefan Kindermann (2.), Nikolaus Stanec (4.), Reinhard Lendwai (8.), Harald Schneider-Zinner (10.), Georg Danner (12.) und Martin Neubauer (17.) – nur den 20. Platz. Im selben Turnier erfüllte der mehrfache österreichische Staatsmeister Nikolaus Stanec die dritte Norm eines Internationalen Großmeisters. 2011 erreichte Katharina Newrkla die Norm einer Internationalen Meisterin und die 20-jährige Italienerin Sabrina Reginato gewann das B-Turnier. Aber es gab auch Superlativen: 2013 setzte sich der erst 10-jährige Dominik Horvath gegen 224 (erwachsene) Teilnehmer durch und gewann das B-Turnier (bis 2000 Elo) – als einziger mit 8 Punkten (aus 9 Partien). Im vergangenen Jahr gewann der erst 16-jährige Italiener Francesco Rambaldi (2517 Elo!) überraschend das A-Turnier und holte sich damit seine letzte Großmeisternorm. Und der gleichaltrige Wiener Valentin Dragnev holte sich 2015 die letzte Norm für den Internationalen Meistertitel. Zusammenfassend kann man sagen, dass das Vienna Open nicht nur für jene, für die Schach Profession ist, sondern auch für jene, für die Schach Passion nach Dienstschluss ist, wichtige Impulse setzt, wie das Michael Ehn einmal formulierte. Es beteiligen und beteiligten sich Titelträger, raffinierte, trickreiche Preisgeldjäger und Amateure, die sich einen Lucky Punch gegen einen Spitzenspieler erhoff(t)en. Und genau das macht die Teilnehmerpalette dieses Turniers auch so bunt.
Den Veranstaltern, insbesondere dem Turnierdirektor Johann Pöcksteiner, gratulieren wir zu diesem Jubiläum sehr herzlich und wünschen dem Wiener Schachverband weiterhin gutes Gelingen und  viel Erfolg bei der Ausrichtung dieses Turniers. Wegen der Umbauarbeiten im Wiener Rathaus wird die 21. Auflage des größten Schachturniers Österreichs voraussichtlich erst wieder im Jahr 2019 stattfinden.
 

E r g e b n i s s e

A-Turnier:           http://www.chess-results.com/tnr208122.aspx?lan=0                               

 

B-Turnier:           http://www.chess-results.com/tnr208123.aspx?lan=0

 

C-Turnier:           http://www.chess-results.com/tnr208124.aspx?lan=0

 

mihu / 24.08.20016

 

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