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Boris Spasskij als Verlierer weltberühmt
30.01.2017

International

Boris Spasskij als Verlierer weltberühmt


Ex-Schachweltmeister Boris Spasskij begeht heute Montag, 30. Jänner 2017, seinen 80. Geburtstag. Eine Niederlage machte ihn berühmt und noch heute hängt ein Foto seines Bezwingers Robert „Bobby“ Fischer (*1943, †2008) in seiner kleinen Moskauer Wohnung. Wenn er das Bild seines Freundes anschaut, dann werden Erinnerungen an den Sommer 1972 auf Island wach.

Dort wurden vom 11. Juli bis 1. September 1972 in der Veranstaltungshalle Laugardalshöllin in der Hauptstadt Reykjavik die 21 Partien des auf 24 Partien angesetzten Wettkampfes um die Schachweltmeisterschaft 1972 gespielt, die auch als „Match des Jahrhunderts“ bezeichnet wird. Für den amtierenden Weltmeister Spasskij hätten 12 Punkte zur Titelverteidigung genügt, während der exzentrische Herausforderer aus Chicago, Fischer, 12,5 Punkte brauchte.

Nach einer 2 : 0-Führung und kuriosem Spielverlauf verlor Spasskij damals die WM mit 8,5 : 12,5 Punkten, der den Weltmeistertitel am 17. Juni 1969 im zweiten Anlauf von Tigran W. Petrosjan (*1929, †1984) mit 12,5 : 10,5 in Leningrad (heute Sankt Petersburg) gewonnen hatte, nachdem er ihm noch im Frühjahr 1966 bei demselben Versuch mit 11,5 : 12,5 in Moskau unterlegen war.

Welch Sonderling sein Kontrahent Bobby Fischer war, zeigt auch der Umstand, dass der damalige Nationale Sicherheitsberater der USA, Henry Kissinger (*1923), persönlich bei Fischer intervenieren musste, um ihn zur Anreise nach Reykjavik zu bewegen. Der nationale Auftrag lautete, „die Sowjets“, die Millionen Rubel in die Ausbildung ihrer Talente steckten und alle Weltmeister seit dem Zweiten Weltkrieg stellten, zu besiegen, was Fischer schließlich auch gelang. Aber auch Spasskij erlangte durch dieses Duell Berühmtheit weit über die Grenzen seiner Heimat und die Schachbranche hinaus.

Boris Spasskij, der zehnte Weltmeister der Schachgeschichte, der am 30. Jänner 1937 im damaligen Leningrad geboren wurde, ein gelernter Journalist, zählte schon als Jugendlicher zur Weltelite des Schachsports. Als Achtzehnjähriger war er 1955 Junioren-Weltmeister und wurde im selben Jahr Großmeister. Seine großen Erfolge über Jahrzehnte hinweg verdankte er seinem Naturtalent und Schachverständnis.

Bewundert wurde vor allem sein eleganter Stil beim Spiel auf den 64 Feldern. 1976 verließ Spasskij mit seiner französischen Frau Marina (geb. Schtscherbatschewa), die in der Konsularabteilung der französischen Botschaft in Moskau gearbeitet und die er 1975 geheiratet hatte, aus politischen Gründen die Sowjetunion und lebte mit ihr bis zur Scheidung 2012 in Paris. Im selben Jahr kehrte er nach Moskau zurück und lebt dort seither in bescheidenen Verhältnissen.

Gesundheitlich geht es Spasskij heute nicht gut. Nach zwei Schlaganfällen innerhalb von zehn Jahren sind Arm und Bein auf der linken Seite gelähmt und er ist auf den Rollstuhl angewiesen. Trotzdem schreibt er jetzt sogar an seiner Biografie. „Ich hoffe, ich schaffe es noch, sie zu beenden“, meinte er im Vorfeld seines Ehrentages.

Zur Agentur R-Sport sagte Spasskij unlängst: „Ich befinde mich im Endspiel meines Lebens.“

mihu / 30.01.2017

 

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